Die Rebe

Myriam Machi, eine vielseitige Künstlerin, mag das Entfremden und Vervielfachen der Kunstträger. Von einfachen Zylinderkörpern bis hin zu Leuchtsäulen, von Leuchtkörpern aus Eisendrähten bis hin zu Bildern an Metallträgern oder Acryl auf Bitumen, ihre Werke sind sehr vielschichtig. Ihre wichtigste Arbeit ist aber nach wie vor ihre Arbeit an den Fall’Art. Sie bezeichnet dieses Konzept als eine Kunst, die von der Wand weg auf den Boden fällt. Von der Technik her werden diese Werke wie ein „Sandwich“ durch Zusammenfügen übereinanderliegender Schichten gebaut. Dieses weltweit einzigartige Konzept wurde patentiert und trägt nun ihre Handschrift, die sie von Europa bis nach Asien exportiert.

Auch wenn die Rebe, ein Kunstwerk auf Leinwand, keine Fall’Art ist, gehört sie zum klar definierten Universum der Künstlerin. Myriam Machi signiert nämlich mit Fall’Art in der unteren Mitte der Leinwand. Wie ein Stempel drückt sie ihr Signet als Zeichen für ihr innovatives Konzept auf.

Dieses Werk entstand im Zusammenhang mit ihrer Arbeit auf dem Rebberg. Das Sujet ist leicht zu erkennen und definiert sich durch die Darstellung einer reich behangenen Traube auf der rechten Seite und durch das Motiv des Rebblattes auf der linken Seite. Der Gebrauch der Primärfarben zeigt die Einfachheit der Komposition und zugleich die Erhabenheit des Sujets.

Das Ganze ist rhythmisiert durch schwarze Tupfer, welche das Tempo der Komposition vorgeben. Die Künstlerin wendet diese Methode oftmals an, um den Betrachter auf seiner Entdeckungsreise zu begleiten. Diese Züge nehmen der Leinwand ihre Steifheit und lassen das Thema der Rebe mit der Oberflächenstruktur der Leinwand verschmelzen.

Das Kunstwerk in grosszügigen Formen wurde auf dem Boden gemalt und an Metallstangen gehängt. Diese Technik ermöglicht die Erschaffung eines flexibleren Werkes, das sich zusammenrollen lässt. Wie bei den Fall’Art verbindet die Künstlerin das Praktische mit der Ästhetik ihres Werkes. Auf Fall’Art oder ihre Kunst im Allgemeinen angesprochen, sagt Myriam Machi, sie wolle nicht Schönes erschaffen sondern vor allem Gutes.

 

Machi Myriam

Die gebürtige Französin Myriam Machi ist am 8. Oktober 1954 geboren. Seit ihrem dritten Lebensjahr lebt sie im Wallis. Nach dem ersten Schuljahr in Siders wird sie in ein Pensionat in Paris geschickt und setzt dort ihr Studium an der Schule der schönen Künste fort.

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