Burnat-Provins Marguerite

Marguerite Burnat-Provins wurde 1872 in eine wohlhabende Familie geboren und studierte Kunst in Paris. 1896 heiratete sie den Architekten Adolphe Burnat aus Vevey. Nach ihrer Begegnung mit dem Maler Ernest Biéler entdeckte sie das Wallis und besuchte die Künstler der Schule von Savièse. Sie engagierte sich für den Erhalt des Kulturerbes und war Mitbegründerin der «Ligue pour la Beauté», aus dem später der Heimatschutz entstand. Sie lernte den Ingenieur Paul Kalbermatten kennen und widmete ihm einen Sammelband mit leidenschaftlichen Gedichten, «Le livre pour toi» (1907), das einen Skandal auslöste. Ihre erste Ehe zerbrach, sie heiratete ihren Geliebten und verliess die Schweiz. Im Zuge von Projekten ihres zweiten Ehemannes entdeckte sie den Orient und Nordafrika. In ihren letzten Lebensjahren zog sie sich nach Grasse zurück, wo sie 1952 starb. Ihr Werk umfasst etwa zwanzig Sammlungen von Prosagedichten, Bilder mit Darstellungen des ländlichen Lebens, die hinsichtlich Stil und Motiven von der Schule von Savièse beeinflusst sind, dekorative Jugendstilkompositionen sowie 3000 seltsame Zeichnungen, die ab 1914 aus wiederholten Halluzinationen entstanden. Letztere werden in der Collection de l’art brut in Lausanne aufbewahrt.

Frau mit Zinnzeug

Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm Die Hausarbeiten im Aufgabenbereich der Frauen waren ein beliebtes Sujet von Marguerite Burnat-Provins, sie idealisierte diese sowohl mit der Feder als auch mit dem Pinsel. Sie verteidigte die Rolle der Frau als Hausfrau und konnte sich nichts Erfüllenderes vorstellen, als eine Ehefrau zu sein, die abends sehnlichst die Heimkehr ihres Ehegatten erwartet: «Mein Lohn,...

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