Aktuelle Ausstellung
Hier gemalt, im Wallis
Die Eingangshalle unserer Bank wird zum Museum. An beiden Seiten des Eingangs präsentieren zwei Zimelien im Wechsel unsere bedeutende Kunstsammlung, die mehr als 600 Werke mit Wallis-Bezug umfasst.
Die Eröffnungsausstellung ist eine Hommage an die erste Künstlergeneration, die von der Walliser Kantonalbank unterstützt wurde, wie zum Beispiel Gérard de Palézieux, der in den 1950er-Jahren die beiden grossen Mosaike in der Halle schuf. Während der Glorreichen Dreissig entwickelte sich unsere Bank rasant, ganz nach dem Vorbild des Wallis. Sie lässt das Repräsentationsgebäude errichten, in dem unser Hauptsitz untergebracht ist, und beginnt mit ihrer Gemäldesammlung.
Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung der Nachkriegszeit fanden mehrere talentierte Kunstschaffende - Männer und Frauen - bei den neuen Sammlern des Kantons erstmals einen stabilen Absatzmarkt für ihre Werke. Die Kunstschaffenden, die im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts geboren und im Wallis ansässig sind, praktizieren eine Malerei getreu dem schönen Handwerk und variieren die traditionellen Genres, insbesondere die Porträt- und Landschaftsmalerei. Von den neuen Kunsttrends, die sie während ihrer Ausbildung, Reisen oder Aufenthalten ausserhalb des Kantons entdecken, sind sie mehr oder weniger betroffen.
Mit ihrer Kunstsammlung bekräftigt unsere Bank ihre tiefe Verankerung im Wallis und ihre besondere Verbindung zu den Männern und Frauen, die hier wohnen oder sich aufhalten. Mittels Landschafts- und Porträtmalerei soll die Ausstellung diese privilegierte Beziehung der Kunstschaffenden und der Bank mit dem Wallis widerspiegeln.
So reisen die Maler und Malerinnen beispielsweise nach Rom (Mizette Putallaz), um sich weiterzubilden. Nach ihrer Rückkehr sehen sie die Landschaft des Wallis aus einem neuen Blickwinkel. Sie sehen den Kanton mit anderen Augen und erfinden neue Motive: Christiane Zufferey stellt die kultivierte Talebene dar; Leo Andenmatten und Gérard de Palézieux malen die wilde Rhone; Albert Chavaz und André-Paul Zeller betonen die malerischen Qualitäten von scheinbar banalen Landschaften.
Echte individuelle und psychologische Porträts, wie sie Alfred Grünwald einfängt, sind selten. Albert Chavaz und Paul Monnier legen eher Wert auf den formalen und plastischen Charakter ihrer Modelle; Leo Andenmatten entmaterialisiert die Figur bis an die Grenzen der Abstraktion. Alle zeigen direkt oder indirekt ein Wallis, das sich wandelt. Henry Roulet dramatisiert den Karneval, während Charles Menge seine Weinbergarbeiterinnen entblösst. Die jungen Frauen, die von Chavaz oder Monnier bekleidet wurden, weit weg von den Kopftüchern und Schürzen vergangener Zeiten, sind zu Weltbürgerinnen geworden.