Ohne Titel (3)

Die dritte, menschenähnliche Figur ist in einer Verwandlung begriffen. Sie hält ein Prisma in Händen, das möglicherweise eine mystische Allegorie für ihre Metamorphose ist. Die Figur ist eng mit ihrer Umwelt verbunden und könnte sich in ein Tier verwandeln, dessen primitive Formen sich in den Umrandungen der Werke wiederfinden.

Diese Verwandlung betont das durch den Künstler entdeckte Konzept des Doubles. Die innere Entdeckungsreise wird durch das wiederkehrende Motiv der Hände geleitet. Sie führen während der Suche und begleiten die Figuren in allen drei labyrinthischen Umrandungen. Die leeren Flächen zwischen den Konturen sind mit Ikonen ausgefüllt und umschliessen die Szenen in der Mitte. Die Umrandungen sind in verschiedenen Farben gehalten, aber in einer jeweils anderen Reihenfolge. Sie wirken wie ein Schutz gegen aussen, wie sukzessive Filter, die man passieren muss, bevor man zum zentralen Mikrokosmos gelangt, den der Künstler erschaffen hat.

Man kann in den Werken einen inneren Reisebericht in Form von Tarot-Karten sehen, deren Gestaltung durch Träume, Meditation und Reflexion beeinflusst wurde. Der Sinn der Bilder liegt darin, uns unser Unbewusstsein bewusst zumachen.

 

Possa Laurent

Der bildende Künstler Laurent Possa wurde am 14. März 1958 in Siders geboren. Zurzeit lebt und Arbeitet er in Signèse und St-Léonard. Von 1978 bis 1983 besuchte er die Walliser Schule für Kunst. Zwischen 1989 und 1992 wurde er mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet und erhielt ein Stipendium der Stiftung Bailly in Lausanne, den Ausstellungspreis Junge Schweizer Malerei in Basel sowie den Förderpreis des Kantons Wallis. Mittlerweile stellt er seine Werke im In- und Ausland aus und erstellt Skulpturen für öffentliche Räume. Sein Schaffen ist nicht auf ein Gebiet begrenzt: Malerei, Scherenschnitt und monumentale Bildhauerei. Zudem nahm er 14 Jahre lang aktiv und unentgeltlich am gemeinsamen Schaffensprojekt der Ferme-Asile in Sitten teil, das er als Künstlerlaboratrium betrachtet.

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