Junge Frau aus Evolène mit schwarzen Locken

Kohle, Rötel, Pastell auf Papier, 29,5 x 28 cm
Ein hübsch geschwungener Strohhut, eine Seite zum Backenknochen hin geschwungen, schwarze Ohrenklappen, ein gefälteltes Seidenband in Schwarz und Rot an der Hutkrone: Dieser Hut stammt aus Hérémence. Der caraco – die Schossjacke –, unter der man eine hanfleinene Bluse vermutet und unter der ein rotes Halstuch steckt, gehört ebenfalls zur Tracht des Eringtals. François de Ribaupierre malte unzählige Porträts von Frauen, jungen Mädchen und Kindern in Haudères, La Forclaz und Evolène, manchmal in Alltagsszenen wie beim Spinnen, Weben, bei der Schur und beim Heuen oder, bei Männern, beispielsweise beim Bau einer Scheune. Der Künstler interessierte sich auch für das religiöse Leben und malte eine Taufe oder Szenen nach der Messe. François de Ribaupierre malte unzählige Porträts, doch er vermochte jedem seine Eigenheit zu verleihen, die es individuell und einzigartig machte: «Kleines Mädchen aus Evolène beim Frisieren», «Kleines Mädchen aus Evolène», «Junge Walliserin aus dem Eringtal», «Junge Frau aus Evolène», «Frau aus Evolène mit flachem Hut», «Marion aus Evolène», «Marie mit dem roten Tuch», «Lucie», «Madeleine», «Catherine» und schliesslich das junge Mädchen mit dem sanften Blick und den schönen schwarzen Locken.

De Ribaupierre François

François de Ribaupierre wurde am 30. März 1886 in Clarens-Montreux geboren. Von 1902 bis 1905 besuchte er die Ecole des Beaux-Arts in Genf; dann bildete er sich an der Königlichen Akademie in München, in Paris und an der internationalen Akademie von Florenz weiter. Dort wurde er zum Bewunderer der italienischen Renaissance.

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