Putallaz Mizette

In einer Reportage des Westschweizer Fernsehens von 2014 erzählte Mizette Putallaz, wie schwierig es war, in den 50er Jahren ihre Eltern davon zu überzeugen, dass sie sich ihrer Leidenschaft, der Malerei, widmen konnte. Wäre es nach ihrem Vater, einem Winzer, gegangen, hätte sie Lehrerin werden sollen. Sie wehrte sich, hielt durch und ertrug die Spötteleien und Sticheleien hinter ihrem Rücken, wenn sie durch das Dorf ging. Sie meldete sich an der Walliser Kunstschule an und erhielt 1953 das allererste von dieser Institution verliehene Diplom. Sie stellte ihre Werke mehrmals bei der Fondation Gianadda aus. «Alle Bilder von Mizette Putallaz», so schreibt Chantal Gay-Delarzes, «sind ein Weg, dem Lärm zu entfliehen. In ihrem Werk steht die Zeit still. Die Lebewesen und die Dinge gehen eine Verbindung ein, besitzen denselben psychologischen und ästhetischen Wert, wie versteinert in ihrer Zeitlosigkeit und Universalität. Diese Visionen, karg bis zur Abstraktion, gehen weit über eine einfache Darstellung hinaus. Es sind innere Landschaften, die auf ganz natürliche Weise zu Besinnung und Meditation führen. Diese wartenden Wesen sind Ausgangspunkt für Bewegungen des Geistes hin zur Gelassenheit. Die Vögel, die in den Himmel stechen, das ist immer die Seele auf der Suche nach Frieden und Unendlichkeit.»

Trägheit der Materie

Öl auf Leinwand, 90 x 115 cm «Malerin? Das ist brotlos!», meinte der Vater der heute 85-jährigen Mizette Putallaz, ein Winzer, der eher an einen Beruf wie Lehrerin dachte. Doch ihr Wunsch zu malen war stärker, was im Wallis der 50er Jahre keine Selbstverständlichkeit war. Es wurde hinter ihrem Rücken über sie geredet: «Wenn ich durch das Dorf ging, lachten die Leute, machten sich lustig über...

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